Nachdem wir bereits über das TerraMaster F2-210 und das F2-422 NAS im Review berichteten, folgt nun der größere Bruder des F2-210, bezeichnet als TerraMaster F4-210. Dieser verfügt über einen Gigabit-Netzwerkanschluss und wie bereits angedeutet über zwei Gigabyte Arbeitsspeicher. Im Vergleich zum kleineren Bruder bietet dieser vier Festplatteneinschübe, kommt jedoch mit identischen Leistungswerten wie beispielsweise dem ARM V8 64-Bit Quad-Core-Prozessor mit 1,4 GHz und identischer Lese-/Schreibgeschwindigkeit von 124 MB/s im RAID-Level 0. Das NAS wurde uns von TerraMaster für diesen Test zur Verfügung gestellt.

Verpackung, Inhalt, Daten

Verpackung



Das TerraMaster F4-210 wird in einem blauen Karton mit Tragegriff geliefert. Die Seiten beherbergen das TerraMaster-Logo, während wir rechts einen informativen Aufkleber mit dem Kartoninhalt erkennen.

Inhalt




Im Lieferumfang des Terramaster F4-210 befinden sich die folgenden Artikel:

  • Netzteil
  • Kaltgerätekabel
  • Schraubendreher
  • Schrauben
  • 1 m LAN-Kabel
  • Aufkleber zur Kennzeichnung der Festplattentrays
  • Bedienungsanleitung
  • Garantiekarte
Daten
Technische Daten – TerraMaster F4-210  
Abmessungen
Gewicht
Material
227 x 225 x 136 mm (H x B x T)
2,25 kg ohne Laufwerke
Aluminium, Stahl, ABS
Prozessor
Prozessorfrequenz
Realtek RTD1296
Quad Core 1.4 GHz
Installierter Arbeitsspeicher
Maximum Arbeitsspeicher
2 GB
2 GB
Festplattensteckplätze 4x 3,5″ SATA HDD
4x 2,5″ SATA HDD
4x 3,5″ SATA SDD
Maximale interne Rohspeicherkapazität
Max Single Volume
Unterstützte Dateisysteme
Unterstützte RAID-Typen
64 TB (4x 16 TB) (Kann je nach RAID-Typ variieren.)
108 TB
EXT4, BTRFS
Single, JBOD, RAID 0, RAID 1, RAID 5, RAID 6, RAID 10
Netzwerk 1x RJ-45 1GbE Netzwerkbuchse
Anschlüsse 2x USB 3.0
Lüfter
Lüftermodus
Geräuschpegel
2x 80 x 80 x 25 mm (H x B x T)
4 Lüftermodi
19,8 dB(A) bis 44,7 dB(A)
Netzteil 90 Watt

Details

Außen

 

Das Gehäuse der TerraMaster F4-210 NAS weist eine Mantelfläche aus Aluminium auf, während die Font und die Rückseite aus Kunststoff bestehen. Der Werkstoffübergang ist jedoch nicht wahrzunehmen, da alle Bauteile der Mantelfläche silbern lackiert wurden. Auf der Frontseite befinden sich die vier Einschübe für Laufwerke, innerhalb derer wir bis zu vier 3,5″ bzw. 2,5″ Laufwerke einbinden können. Die LEDs auf der linken Seite der Front repräsentieren die vier eingebauten HDDs. Die fünfte LED zeigt den Netzwerkstatus an, während die letzte LED anzeigt, ob das Gerät eingeschaltet ist.


 

Die Seiten der NAS beherbergen das TerraMaster-Logo. Auf der Rückseite der NAS stechen sofort die beiden Lüfter ins Auge, welche 2,5 Zentimeter herausragen. Sie haben einen Durchmesser von 80 mm und werden von der NAS automatisch gesteuert. Rechts vom Lüfter befinden sich von oben nach unten zwei USB-Ports, ein 1 Gb RJ45 Netzwerkanschluss und schließlich der Eingang für das Netzteil.

Innen

 

Alle Festplatteneinschübe sind aus Kunststoff gefertigt und lassen sich mit leichtem Zug auf die Sicherung herauslösen. Wir können sowohl HDDs als auch SSDs montieren, indem wir die im Lieferumfang befindlichen Schrauben verwenden.




Das Innere des TerraMaster F4-210 NAS weist ein Metallgerüst auf. Ein genauerer Blick in die Trays verrät uns, dass die korrekt montierten Laufwerke unmittelbar mit den SATA-Anschlüssen an der Rückseite im inneren korrespondieren. Da TerraMaster innerhalb der Trays ein Schienensystem integriert hat, gleiten die Einschübe samt Laufwerke präzise auf die SATA-Ports.

Praxis

Montage & Inbetriebnahme

 

Da wir uns vornehmen, mit RAID-Level 10 zu arbeiten, benötigen wir alle vier Festplatteneinschübe und setzen dort (ausschließlich für den Test) HDDs mit insgesamt 4 TB Kapazität ein. Wir verwenden dazu die Toshiba P300 Laufwerke. Schließlich setzen wir das System unter Strom und stellen sicher, dass die NAS mit dem beigelegten LAN-Kabel an unsere FritzBox 6490 verbunden ist.

Installation

 


Wir starten nun die Installation des sogenannten TOS. Die Software lässt sich direkt über TerraMaster beziehen. Während des ersten Installationsschritts überprüft die Installationssoftware alle eingebauten Laufwerke und bestätigt uns diese anschließend mit dem Status „Gut“. Anschließend können wir auswählen, welches RAID-Level wir verwenden möchten.




Der weitere Verlauf der Installation erfolgt vollautomatisch und dauert etwa zehn Minuten, bis wir zur Client-Software namens TNAS weitergeleitet werden. Alternativ lässt sich die NAS im Windows-Explorer einbinden.

Dateisystem & RAID

Wir wählen als Dateisystem ext4 und, wie bereits beschrieben RAID-Level 10, was uns eine höhere Geschwindigkeit und eine Redundanz ermöglicht und verzichten dabei auf die hälfte der nativen Speicherkapazität. Alternativ sind auch RAID-Level 0 und RAID-Level 1 als Speichersystem auszuwählen, wobei jedoch RAID-Level 0 keine Redundanz aufweist und RAID-Level 1 nicht für höhere Lese/Schreibgeschwindigkeiten ausgelegt ist. Das RAID-Level 10 eliminiert beide Nachteile, erfordert jedoch zwingendermaßen mindestens vier Laufwerke.

Betriebssystem

Das Betriebssystem bietet uns eine grafische Oberfläche, die auf einem Linux-Derivat basiert. Hier arbeiten wir mit Icons auf einer Desktopoberfläche, welche ab jetzt entweder über die Client-Software oder direkt über die Eingabe von IP und Port über den Browser aufgerufen werden kann. TOS lässt sich einfach und intuitiv bedienen, so kommen auch Anfänger direkt mit der NAS zurecht. Der Prozessor und die 2 GB Arbeitsspeicher sorgen für eine flüssige Bedienung. Auf der rechten Seite des virtuellen Desktops befindet sich eine Statusanzeige, der wir die aktuellen Leistungsdaten entnehmen können. Darunter zählen die Down- und Upload-Geschwindigkeit und die Auslastung von CPU und Arbeitsspeicher sowie der Gesamtkapazität.

Anwendungen



Der Katalog der zur Verfügung stehenden Anwendungen ist sehr groß. Für uns besonders interessant OneDrive Sync und GoogleDrive Sync, denn damit entstehen besonders für den mobilen Einsatz tolle Möglichkeiten, alternativ können wir die TerraMaster-Eigene Anwendung verwenden und die passende App für unsere Smart-Devices herunterladen, um auch mobil auf unsere Daten zugreifen zu können oder bspw. geschossene Bilder direkt auf der NAS abzulegen. So können im Nachgang die Bilder direkt vom stationären PC abgerufen und verarbeitet werden. Ebenfalls interessant sind Docker und Virtual Box, mit beiden lassen sich andere Betriebssysteme virtualisieren. So erhält der Nutzer einen Computer mit nahezu beliebigem Betriebssystem zum Experimentieren und Arbeiten. Außerdem können wir neue Benutzer und zu ihnen die passenden Zugriffsrechte anlegen, was es uns ermöglicht, auch im Team die Privatsphäre zu schützen.




Wie bereits erläutert, haben wir die NAS parallel über den Windows-Explorer eingebunden, um noch komfortabler unsere Daten abspeichern zu können. Wenn bereits weitere Benutzerkonten vom Administrator angelegt wurden, können wir auf diesem Weg den Datenfluss managen und festlegen, welches Datenkontingent jedem Nutzer zukommt. Schließlich bietet die TerraMaster F4-210 NAS uns die Möglichkeit, einen Medienserver zu aktivieren, in jenem sowohl Videos als auch Musik und Bilder für alle Nutzer abgelegt werden können. Der Vorteil dieser Methode ist einerseits die Einsparung von zusätzlichen Zuspielgeräten wie Stereoanlagen o.ä. und andererseits ermöglicht uns der Medienserver eine hohe Flexibilität, da wir so auch über die Playstation oder unsere Smart-Devices auf Musik und Videos zugreifen können. Diese Methode spart Speicherplatz, welchen wir bspw. eher für Games oder Apps benötigen.

Leistung

 

Mit Blick auf die Übertragungsgeschwindigkeit stellen wir fest, dass sich zwischen Upload-Geschwindigkeit und Download-Geschwindigkeit eine kleine Diskrepanz befindet. Während der Upload mit einer Geschwindigkeit von 82,94 MB/s voranschreitet, erreichen wir sehr gute Downloadgeschwindigkeiten von 114,54 MB/s. Außerdem entnehmen wir der Leistungsanzeige, dass die CPU während des Uploads mit knapp 82 Prozent ausgelastet wird, was im Gegensatz zum Download mit nur 31 Prozent Auslastung einhergeht.

Lautstärke

Da Laufwerke im Betrieb eine Wärmeentwicklung aufweisen, ist es wichtig, dass diese ausreichend gut gekühlt werden. Das TerraMaster F4-210 verfügt über zwei 80 mm Lüfter, die für die passende Hitzeabfuhr sorgen. Da unsere NAS bei Zimmertemperatur in Betrieb ist, werden die HDDs nicht wärmer als 40,3 °C, somit bedarf es hier keiner Sorge. Die Lautstärke der NAS messen wir direkt am Lüfter mit maximal 44,7 dB(A), was angesichts von zwei Lüftern als sehr Leise zu bewerten ist.

Fazit

Das TerraMaster F4-210 ist derzeit schon ab 259 € im Handel erhältlich und bildet eine gehobene Einsteigermöglichkeit für Datenspeicherung, Datensicherung, Cloud-Synchronisation, Fernzugriff und vieles mehr. Das Gerät eignet sich sowohl für Anwendungen im Bereich des Heim-Multimedia-Entertainment als auch für Small Office und Home Office. Zu beachten gilt jedoch, dass die Arbeitsspeicherkapazität von zwei Gigabyte nicht mehr für das Streaming von 4K Inhalten ausgelegt ist und dass die Netzwerkgeschwindigkeit auf maximal ein Gigabit pro Sekunde begrenzt ist. Besonders geeignet ist das System als mobile Cloud-Lösung, um den Speicherbedarf von mobilen Devices gering zu halten. Der ambitionierte Einsteiger wird jedoch von einer großen Fülle an Funktionen begleitet und kann so seine Daten in der Größenordnung bis 64 Terrabyte abspeichern.

Pro:
+ Verarbeitung
+ Einfache Montage von Laufwerken
+ Einfache Inbetriebnahme
+ Viele Anwendungen
+ Mit Smartphone App
+ Arbeitet mit OneDrive und Google Drive zusammen
+ Leise Kühlung
+ Geeignet für alle modernen Betriebssysteme und Webbrowser

Kontra:
– Arbeitsspeicher nicht erweiterbar

Neutral:
° kein 10 Gb/s Netzwerkanschluss
° kein HDMI Anschluss



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