Mit dem Terramaster F4-421 haben wir heute ein weiteres NAS auf dem Schreibtisch, welches sich sowohl für Privatanwender als auch für kleine Unternehmen eignen soll. Es verfügt über vier Fächer für 2,5 bis 3,5“ große Laufwerke und bringt in Kombination mit der richtigen RAID-Konfiguration eine gewisse Ausfallsicherheit. Darüber hinaus soll es auch mit einer Vielzahl nützliche Anschlüsse und einem anwenderfreundlichen Betriebssystem aufwarten. Wie sich dieses NAS in der Praxis schlägt, wollen wir nun herausfinden. Für diesen Test hat uns der Hersteller ein Testmuster zur Verfügung gestellt.

Verpackung, Inhalt und Daten

Verpackung



Das Terramaster F4-421 kommt in einem blauen Karton mit weißer Aufschrift, ein Aufkleber an der Seite informiert über den Inhalt. Im Inneren ist alles sicher in Kunststoffbeuteln und Schaumstoff verpackt.

 

Inhalt



Neben dem NAS befinden sich noch folgende Bestandteile im Lieferumfang:

  • 1x Netzwerkkabel
  • 1x Netzteil
  • 1x Netzteilstecker
  • 1x Tütchen mit Schrauben
  • 1x Garantiebestimmungen
  • 1x Kurzstartanleitung
  • 1x Bogen Aufkleber zum kennzeichnen

 

Daten

 

Technische Daten – TerraMaster F4-210  
Abmessungen
Gewicht
Material
227 x 225 x 136 mm (H x B x T)
2,35 kg ohne Laufwerke
Aluminium, Stahl, ABS
Prozessor
Prozessorfrequenz
Intel Celeron
Quad Core 1.5 GHz (Burst bis: 2,3 GHz)
X86 64-bit
Installierter Arbeitsspeicher
Maximum Arbeitsspeicher
4 GB
8 GB (2x 4 GB)
Festplattensteckplätze 4x 3,5″ SATA HDD
4x 2,5″ SATA HDD
4x 2,5″ SATA SDD
Maximale interne Rohspeicherkapazität
Max Single Volume
Unterstützte Dateisysteme
Unterstützte RAID-Typen
72 TB (4x 18 TB) (Kann je nach RAID-Typ variieren.)
108 TB
EXT4, BTRFS
Single, JBOD, RAID 0, RAID 1, RAID 5, RAID 6, RAID 10
Netzwerk 2x RJ-45 1GbE Netzwerkbuchse
Anschlüsse 2x USB 3.0, 1x HDMI
Lüfter
Lüftermodus
Geräuschpegel
2x 80 x 80 x 25 mm (H x B x T)
4 Lüftermodi
19,8 dB(A) bis 44,7 dB(A)
Netzteil 90 Watt

 

Details

Außen



Das Gehäuse des TerraMaster F4-421 NAS verfügt über ein Gehäuse aus Aluminium, während die Front und die Rückseite aus Kunststoff bestehen. Der Übergang zwischen den beiden Stoffen ist nicht wahrzunehmen, da alle Bauteile sauber verarbeitet sind. Auf der Frontseite befinden sich die vier Einschübe für Laufwerke, innerhalb derer wir bis zu vier 3,5″ bzw. 2,5″ Laufwerke einbinden können. Die LEDs auf der linken Seite der Front repräsentieren die vier eingebauten HDDs. Die fünfte LED zeigt den Netzwerkstatus an, während die letzte LED anzeigt, ob das Gerät eingeschaltet ist.




Die Seiten des NAS beherbergen das TerraMaster-Logo. Auf der Rückseite der NAS stechen sofort die beiden Lüfter ins Auge, welche 2,5 Zentimeter herausragen. Sie haben einen Durchmesser von 80 mm und werden vom NAS automatisch gesteuert. Rechts vom Lüfter befinden sich von oben nach unten ein HDMI Anschluss, zwei USB-Ports, zwei 1 Gb RJ45 Netzwerkanschlüsse und schließlich der Eingang für das Netzteil.

 

Innen



Alle Festplatteneinschübe sind aus Kunststoff gefertigt und lassen sich mit leichtem Zug auf die Sicherung herauslösen. Wir können sowohl HDDs als auch SSDs montieren, indem wir die im Lieferumfang befindlichen Schrauben verwenden.




Das Innere des TerraMaster F4-421 NAS weist ein Metallgerüst auf. Ein genauerer Blick in die Trays verrät uns, dass die korrekt montierten Laufwerke unmittelbar mit den SATA-Anschlüssen an der Rückseite im Inneren zusammentreffen. Da TerraMaster innerhalb der Trays ein Schienensystem integriert hat, gleiten die Einschübe samt Laufwerken präzise auf die SATA-Ports.

Praxis

Montage & Inbetriebnahme



Da wir uns vornehmen, mit RAID-Level 5 zu arbeiten, benötigen wir alle vier Festplatteneinschübe und setzen dort (ausschließlich für den Test) HDDs mit insgesamt 2 TB Kapazität ein. Schließlich setzen wir das System unter Strom und stellen sicher, dass die NAS mit dem beigelegten LAN-Kabel mit unserer FritzBox 6490 verbunden ist.

 

Installation



Wir starten nun die Installation des sogenannten TOS. Die Software lässt sich direkt über TerraMaster beziehen. Während des ersten Installationsschritts überprüft die Installationssoftware alle eingebauten Laufwerke und bestätigt uns diese anschließend mit dem Status „Gut“. Danach können wir auswählen, welches RAID-Level wir verwenden möchten.




Der weitere Verlauf der Installation erfolgt vollautomatisch und dauert etwa zehn Minuten, bis wir zur Client-Software namens TNAS weitergeleitet werden. Alternativ lässt sich die NAS im Windows-Explorer einbinden. Zum Zeitpunkt des Tests kam TOS in der Version 4.2.15 zum Einsatz, aktuell ist derzeit mittlerweile Version 4.2.17 verfügbar.

 

Dateisystem & RAID

Wir verwenden das Dateisystem EXT4, welches auch bei vielen Linux-Distributionen als Standard-Dateisystem zum Einsatz kommt. Erstellte Volumes können später mit nahezu jedem Betriebssystem abgerufen werden, denn auch Windows und OS X können darauf zugreifen. Beim RAID habe wir uns für RAID 5 entschieden, es ist ein guter Kompromiss zwischen Datensicherheit, Performance und Nutzung vorhandener Speicherkapazität. Aus dem Verbund kann eine Festplatte vollständig ausfallen, ohne dass dadurch Daten verlorengehen.

 

Betriebssystem

Das Betriebssystem bietet uns eine grafische Oberfläche, die auf einem Linux-Derivat basiert. Hier arbeiten wir mit Icons auf einer Desktopoberfläche, welche ab jetzt entweder über die Client-Software oder direkt über die Eingabe von IP und Port über den Browser aufgerufen werden kann. TOS lässt sich einfach und intuitiv bedienen, so kommen auch Anfänger direkt mit der NAS zurecht. Der Prozessor und die 4 GB Arbeitsspeicher sorgen für eine flüssige Bedienung. Auf der rechten Seite des virtuellen Desktops befindet sich eine Statusanzeige, der wir die aktuellen Leistungsdaten entnehmen können. Darunter zählen die Down- und Upload-Geschwindigkeit und die Auslastung von CPU und Arbeitsspeicher sowie der Gesamtkapazität. Da das Terramaster F4-421 auf einer X86 Architektur basiert, ist es auch möglich Windows und andere Betriebssysteme zu installieren.

 

Anwendungen



Der Katalog der zur Verfügung stehenden Anwendungen ist sehr groß. Für uns besonders interessant sind OneDrive Sync und GoogleDrive Sync, denn damit entstehen besonders für den mobilen Einsatz tolle Möglichkeiten. Alternativ können wir die TerraMaster-eigene Anwendung verwenden und die passende App für unsere Smart-Devices herunterladen, um auch mobil auf unsere Daten zugreifen zu können oder bspw. geschossene Bilder direkt auf der NAS abzulegen. So können im Nachgang die Bilder direkt vom stationären PC abgerufen und verarbeitet werden. Ebenfalls interessant sind Docker und Virtual Box, mit beiden lassen sich andere Betriebssysteme virtualisieren. So erhält der Nutzer einen Computer mit nahezu beliebigem Betriebssystem zum Experimentieren und Arbeiten. Außerdem können wir neue Benutzer und zu ihnen die passenden Zugriffsrechte anlegen, was es uns ermöglicht, auch im Team die Privatsphäre zu schützen.

 

Netzwerkspeicher
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Wie bereits erläutert, haben wir die NAS parallel über den Windows-Explorer eingebunden, um noch komfortabler unsere Daten abspeichern zu können. Wenn bereits weitere Benutzerkonten vom Administrator angelegt wurden, können wir auf diesem Weg den Datenfluss managen und festlegen, welches Datenkontingent jedem Nutzer zukommt. Schließlich bietet die TerraMaster F4-421 NAS uns die Möglichkeit, einen Medienserver zu aktivieren, in welchem sowohl Videos als auch Musik und Bilder für alle Nutzer abgelegt werden können. Der Vorteil dieser Methode ist einerseits die Einsparung von zusätzlichen Zuspielgeräten wie beispielsweise Stereoanlagen, andererseits ermöglicht uns der Medienserver eine hohe Flexibilität, da wir so auch über die XBOX One oder unsere Smart-Devices auf Musik und Videos zugreifen können. Diese Methode spart Speicherplatz, welchen wir unter anderem für Games oder Apps benötigen.

 

Leistung


Mit Blick auf die Übertragungsgeschwindigkeit stellen wir fest, dass zwischen Upload-Geschwindigkeit und Download-Geschwindigkeit eine kleine Diskrepanz besteht. Während der Upload mit einer Geschwindigkeit von 82,94 MB/s voranschreitet, erreichen wir sehr gute Downloadgeschwindigkeiten von 114,54 MB/s. Durch ein Zusammenschalten der beiden verfügbaren Netzwerkanschlüsse am NAS ist es möglich, eine doppelte Geschwindigkeit zu erreichen. Dafür müssen dann allerdings zwei Kabel zwischen Router und NAS eingesetzt werden. Der Vorteil ist letztendlich nicht allein die Geschwindigkeit, sondern es bietet auch eine stabilere Verbindung, wenn mehrere Geräte auf das NAS zugreifen.

 

Lautstärke

Der verbaute Prozessor als auch die Laufwerke produzieren eine gewisse Abwärme. Das Terramaster F4-421 verfügt über zwei 80 mm große Lüfter, welche das System bei Bedarf mit Frischluft versorgen. Im Betrieb messen wir rund 41 °C, wobei die Lüfter sehr langsam und daher auch leise drehen. Sie sind nicht aus den Umgebungsgeräuschen heraus messbar.

Fazit

Das Terramaster F4-421 NAS ist derzeit für 479,99 € im Preisvergleich gelistet. Dafür erhält der Nutzer einen gut ausgestatteten Netzwerkspeicher, der sogar mit Redundanz und Bildausgang per HDMI punkten kann. Experten können dank x86 Architektur auch andere Betriebssysteme installieren und den Arbeitsspeicher auf 8 GB erweitern. Dadurch ergeben sich praktisch grenzenlose Möglichkeiten. Out of the Box eignet sich der F4-421 sowohl für Anwendungen im Bereich des Heim-Multimedia-Entertainment als auch für Small Office und Home Office. Wir vergeben daher unsere Empfehlung.



Pro:
+ Verarbeitung
+ Einfache Montage von Laufwerken
+ Einfache Inbetriebnahme
+ Viele Anwendungen
+ Mit Smartphone App
+ Arbeitet mit OneDrive und Google Drive zusammen
+ Leise Kühlung
+ Geeignet für alle modernen Betriebssysteme und Webbrowser

Kontra:
– NA


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