Heute dreht sich unser Review um die Teufel AIRY TWS 2, die als verbesserte Version des Vorgängers AIRY TWS ins Rennen gehen. Dieses Mal erhalten wir Active-Noise-Cancelling, einen Transparenzmodus, fast doppelt so große Treiber, sechs statt 4 Mikrofone, einen Rundum-Wasserschutz (IPX4) und eine Smartphone App von Teufel. Das alles klingt vielversprechend und wir möchten sehen, wie sich die AIRY TWS 2 in der Praxis schlagen – Let’s go.
Verpackung, Inhalt, Daten
Verpackung
Wie von den Produkten von Teufel gewohnt, erhalten wir eine schlichte und umweltschonende Verpackung aus einfachem Karton. Auf der Oberseite sind die Ohrhörer illustriert, das Teufel-Logo abgedruckt und die Modellbezeichnung in fetter Schrift dargestellt. Die Unterseite wird durch einen schwarzen Strich mit Teufel-Logo rundherum um den Karton verziert. Die Seiten der Verpackung zeigen das Gewicht, die Abmessungen des Kartons, die Farbe des Produktes und ein paar weitere Informationen.
Inhalt
Im Inneren der Verpackung findet das komplette Zubehör seinen Platz in kompakter Form. Bis auf der Anleitung und den Sicherheitshinweisen in Papierform ist das Zubehör in milchig-weiße Tüten gepackt. Folgendes ist im Lieferumfang enthalten:
- vorgeladenes Ladecase inklusive AIRY TWS 2 Ohrhörer
- ein 20 cm langes USB-A auf USB-C Ladekabel
- insgesamt 5 Paar „Mushroom-Ear-Tips“ aus antibakteriellem Silikon (XS, S, M, L, XL)
- eine Anleitung Papierform
- ein Sicherheitshinweis in Papierform
Daten
Technische Daten – Teufel AIRY TWS 2 | |
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Abmessungen Earbuds Abmessungen Ladeetui |
2,2 x 3,1 x 2,6 cm (B x H x T) 6,6 x 4,9 x 2,7 cm (B x H x T) |
Gewicht Earbuds Gewicht Ladeetui |
je 4,7 g 52,5 g |
Kopfhörer | Typ: Wireless-In-Ear Treiber: 10-mm-Linear HD Frequenzgang: 10 Hz – 20 kHz |
Akku | Typ: Lithium-Ionen Akkulaufzeit mittlerer Lautstärke: ca. 9 h ohne ANC Gesamtspieldauer mit Case: bis zu 42 h Akku-Kapazität-Ohrhörer: 45 mAh Akku-Kapazität-Case: 500 mAh Ladeverfahren: USB-C-Kabel |
Bluetooth | Version: 5.2 |
Besonderheiten | IPX4, Transparenzmodus, ANC, Bluetooth AAC, Bluetooth Multipoint |
Details
Ladeetui
Das Ladeetui der Teufel AIRY TWS 2 ist quaderförmig und kann liegend oder stehen positioniert werden. Auf der Unterseite, wo sich die USB-C-Ladebuchse befindet, kann das Etui aufgestellt werden. Liegend findet es seinen Platz direkt auf dem Logo oder auf der Rückseite. Die Front besitzt eine runde Aushebung mit einem glänzenden Teufel-Logo. Der Rest der Ladeschale ist in einem matten Schwarz getaucht. Neben der Ladebuchse befinden sich Daten zur Stromversorgung, Modellname, Entsorgungshinweise, CE-Zeichen, eine LED und eine Reset-Taste.
Im Inneren befinden sich die zwei Ohrhörer kompakt eingelegt mit einer „L“ und „R“ Markierung. Die Ladeschale wird beim Schließen magnetisch gehalten. Das offene Ladeetui kann mit leichtem Kraftaufwand geschlossen werden, sodass es nicht ungewollt zufällt. Beim Öffnen der Schale gibt die LED an der Unterseite ein Feedback zum Ladezustand. Die Ohrhörer werden im Case ebenfalls magnetisch gehalten und fallen auch bei stärkerem Schütteln kopfüber nicht heraus.
Ohrhörer
Die Ohrhörer ragen nur leicht aus dem Ohr heraus, sind aber etwas länger als Earbuds und somit beim Tragen äußerlich schneller erkennbar. Die Länge ist vergleichbar mit den AirPods der 3. Generation von Apple. Anders als bei den AirPods ist jedoch die Passung in das Ohr, denn mit den antibakteriellen Mushroom Aufsätzen werden die AIRY TWS 2 in den Gehörgang platziert und schirmen so von der Außenwelt ab. Die Silikonaufsätze sind kinderleicht zu wechseln und sind an die Form der Ohrhörer angepasst. An den Außenkanten der Ohrhörer ist das Teufel-Logo angebracht und dient gleichzeitig als Touch-Oberfläche zur Bedienung. Die Ohrhörer bieten einen Rundum-Spritzwasser-Schutz nach IPX4-Norm, was beispielsweise zum Joggen im Regen geeignet ist.
Praxis
Inbetriebnahme
Beim ersten Öffnen der Ladeschale erhalten wir schon eine Nachricht auf unserem Smartphone, dass die Kopfhörer bereits mit unserem Google-Account verknüpft und betriebsbereit sind, was als Google Fast Pair bezeichnet wird. Bei dieser Gelegenheit wird auch gleich die App „Teufel Headphones“ auf dem Smartphone installiert. So verbinden wir die Teufel AIRY TWS 2 über die erhaltene Meldung oder verknüpfen die Kopfhörer klassisch über eine Bluetooth-Kopplung. Zum Aufladen werden die Teufel AIRY TWS 2 an der Unterseite mit einem USB-C-Kabel angeschlossen, wobei die LED gleich neben der Ladebuchse grün atmet.
Die Bedienung der Ohrhörer erfolgt über eine Touch-Fläche im Bereich des Teufel Logos auf den Buds. Dabei gibt es verschiedene charakteristische Töne anstatt wörtlicher Ansagen. Wir erhalten einen Ton beim Einschalten der Ohrhörer, beim Umschalten der Modi, bei voller Lautstärke, bei herstellen der Verbindung und bei bestimmten Akkuladezuständen.
Die Kurzanleitung führt uns durch den passenden Sitz im Ohr, die Verbindung über Bluetooth, das Blinken der LED und die Bedienung über die Touch-Oberfläche.
App
Sobald die App eingerichtet ist, zeigt sie die AIRY TWS 2 mittig im Bildschirm auf einer weißen Oberfläche an. Im oberen Bereich sehen wir die Modellbezeichnung und den Ladestatus der einzelnen Earbuds. Im unteren Bereich gelangen wir zur Geräuschkontrolle über die wir „Aus“, „ANC“ und „Transparenz“ auswählen können. Im gleichen Menü wird in kurzen Worten beschrieben, welche Funktion gerade aktiv ist. Weiterhin befindet sich am oberen rechten Rand ein Zahnrad für die Einstellungen der Kopfhörer und der App selbst. Bei den Kopfhörern können wir die Farbe festlegen, die Multipoint-Verbindung aktivieren, einen Auto-Off-Timer festsetzen, die Kurzanleitung abrufen und die Softwareversion einsehen.
In der App haben wir auch die Möglichkeit über eine simple Oberfläche den Equalizer einzustellen. Auf der oberen Oberfläche können wir in alle Richtungen wischen und damit unseren Geschmack treffen. Es ist zwar eine interessante Idee, den Equalizer auf diese Weise zu gestalten, Enthusiasten werden jedoch Frequenzbänder und Pegelregler vermissen. Sollte eine Voreinstellung gewollt sein, muss diese nicht unbedingt auf der Oberfläche gesucht werden, sondern kann im unteren Bereich aus einer Dropdown-Liste herausgesucht werden. Zusätzlich befindet sich ein kleines Plus im oberen Bereich, mit dessen Hilfe wir eine eigene Equalizer-Voreinstellung vornehmen können.
Klang
Der Anfang von Lose Yourself ist ausgewogen, die Gitarre hebt sich ab. Gleich darauf folgen die ersten Lyrics von Eminem, wobei auffällig ist, dass die S-Laute etwas herausstechen. Die S-Laute formen sich allmählich in ein längeres Zzzz und sind somit dominant. Die Bässe sind auch schon im neutralen EQ angenehm füllig. Bis zum Ende können wir den „simulierten“ Druck hören, was uns im tiefen Bereich gefällt.
Die Tiefen sind auf schön füllig und können mit dem Bass-Boost noch weiter verstärkt werden. Voraussetzung für den guten Bass ist die Passung im Ohr durch die geeignete Größe der Mushroom Aufsätze. Die Mitten sind ebenso angenehm und neben dem Bass bringen sie einen lebendigen Ton beim Song – Whiskey in the Jar. Die Höhen heben auch hier etwas ab und sind besonders beim Becken des Schlagzeugs sehr präsent.
Besonders bei Enter Sandman von Metallica wird dieses „crizzle“ durch das Becken des Schlagzeugs hervorgehoben. Leider sind wir hier bei den S- und TS-Lauten enttäuscht, da wir diese übersteuerten Höhen auch nicht mit dem Equalizer oder dem Umschalten der Modi lösen können.
Noise Cancelling & Transparenzmodus
Die ANC-Funktion ist sehr abhängig vom Sitz im Ohr. Wir empfehlen eine geduldige Anpassung der Mushroom Aufsätze, um das Maximum des ANC erhalten zu können. Sitzen wir beispielsweise in der Kantine mit etwa 50 Leuten, befinden wir uns bei etwa 75 dB in Restaurantlautstärke. Über die App oder durch dreimaliges Antippen des rechten Ohrhörers können wir das Active Noise Cancelling aktivieren. Das ANC nimmt die tiefen und hohen Töne aus der Umgebung heraus und lässt die Umgebung etwas dumpf klingen. Vollständige Ruhe haben wir dabei leider nicht. Auch nicht, wenn wir dabei Musik abspielen. Ist das ANC aktiviert, nehmen wir bei stärkerem Wind nur die Turbulenzen am Ohrhörer-Korpus wahr.
Der Transparenzmodus erleichtert uns die Wahrnehmung der Umgebung trotz Medienwiedergabe. Ist die Musik nicht zu laut, können wir uns gut mit dem Gegenüber unterhalten und trotzdem unsere Medien genießen. Vorausgesetzt die Musik wird nicht zu laut abgespielt. Bei stärkerem Wind wirkt der Transparenzmodus recht störend.
Die Modi ANC, Transparenz und Aus besitzen beim Umschalten jeweils einen eigenen charakteristischen Sound, der kurzerhand die einzelnen Modi bestätigt. Besonders für den Modus ANC ist es wichtig die richtige Passung im Ohr zu erreichen. Sitzen die Ohrhörer nicht abdichtend im Gehörgang, funktioniert das Active Noise Cancelling nur bedingt. Dank der vielen Einsätze sollte die Passung im Ohr jedoch kein Problem darstellen.
Sprachqualität
Um euch die Mikrofonqualität der Buds näher zu bringen, haben wir ein Telefonat simuliert und dieses mit einem hochwertigen Mikrofon, dem Shure SM7B, aufgezeichnet. Dabei lag das angerufene Mobiltelefon mit aktiviertem Lautsprecher etwa 20 cm vom Mikrofon entfernt. Die Sprachqualität ist für Alltagstelefonate akzeptabel.
Akku
Geht der Akku der Ohrhörer zuneige, gibt es einen Signalton bei 20 % und einen erneuten Signalton bei 10 % Restenergie. Bei unserem Test entleert sich der rechte Ohrhörer deutlich schneller als der Linke. Bei einer mittleren Lautstärke ohne den ANC- oder den Transparenzmodus erreichen wir eine durchgängige Akkulaufzeit von 9,0 h. Dabei lief der linke Ohrhörer 50 Minuten länger als der Rechte. Das ist eine Punktlandung der Herstellerangaben.
Mit dem Bass-Boost-Equalizer, dem ANC-Modus und einer etwas erhöhten Lautstärke über 50 % erreichen wir eine maximale Spielzeit von 5,7 h. Der linke Ohrhörer spielte dabei 19 Minuten länger als der Rechte. In der Gesamtzeit inklusive des Ladecase erreichen wir etwa 23 Stunden. Diese „geringe“ Zeit ist dem Bass-Boost-Equalizer und hauptsächlich dem ANC-Modus zu verdanken. Wir haben größtenteils den ANC-Modus genutzt.
Fazit
Mit einer guten Passung durch die Mushroom-Aufsätze erlauben die Teufel AIRY TWS 2 einen ausgewogenen Sound mit gutem Bass. Obwohl die S-Laute bei erfahrenem Gehör übersteuernd wirken, kann man im Alltagsgebrauch zufrieden sein. Pluspunkte gibt es in der langen Akkulaufzeit und einer passablen Mikrofonqualität. Auch die leichte Einrichtung über die App und Google Smart Select sprechen für sich. Hinzu kommt die leichte und intuitive Bedienung der Touch-Oberflächen. Trotz des ausbaufähigen ANC können wir dem Gesamtpaket eine Empfehlung aussprechen.
Pro:
+ Komfort
+ Multipoint
+ AAC
+ IPX4
+ beachtliche Akkulaufzeit
+ Equalizer
Kontra:
– ausbaufähiges ANC
– Dominante Hochtöne
Software
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