Eine kleine Vorgeschichte: Gegen Anfang des letzten Jahrhunderts eroberten die Menschen in tollkühnen Gefährten langsam die Lüfte. Was damals noch in kleinen Garagen entstand, sollte schon sehr bald größer werden. Die Technik machte große Sprünge, sodass es schon in den 50er Jahren die erste „Fly-by-Wire“ Steuerungen gab. Und daraus entwickelten sich immer ausgefeilterer Techniken zum Steuern eines Flugzeugs. In der modernen Fliegerei und gerade bei Kampfjets hat das HOTAS Einzug gehalten – es steht für den Ausdruck „Hands on Throttle and Stick“, was sich in etwa mit „Hände immer an Schubregler und Steuerknüppel“ übersetzen lässt. Das HOTAS ermöglicht es dem Piloten, seine Hände am Schubregler und am Steuerknüppel zu halten. Weil diese Elemente nur noch selten losgelassen werden müssen, verkürzt sich seine Reaktionszeit bei deren Bedienung und die Flugsicherheit wird so erhöht. Denn die Zeitspanne, die ein Pilot benötigt, um Steuerknüppel und/oder Schubregler wieder zu umfassen, verlängert den Handlungsablauf.

Die Fliegerei ist kein günstiges Vergnügen, sodass Hobby-Piloten gerne auf entsprechende Computer Simulationen zurückgreifen. Und genau hier kommt das Thrustmaster T.16000M FCS HOTAS zum Einsatz. Das System ermöglicht dem Piloten eine Kontrolle ganz nach dem Vorbild moderner Flugzeuge. Wie das im Einzelnen funktioniert, erfahrt ihr nun in unserem Test.

 
 

Bevor wir mit unserem Test beginnen, bedanken wir uns bei unserem Partner Thrustmaster für die freundliche Bereitstellung des Testmusters.​



Verpackung und Inhalt

Verpackung

 

Das Thrustmaster T.16000M FCS HOTAS kommt in einem mehrfarbig bedruckten Karton mit zahlreichen Abbildungen und Informationen zum Produkt. Auf der Vorderseite finden sich neben dem Modellnamen und dem Herstellerlogo eine große Abbildung der beiden Hauptdarsteller: dem Schubregler und dem Steuerknüppel.


Inhalt

 

Neben dem Schubregler und dem Steuerknüppel liegen eine kurze Bedienungsanleitung, die Garantiebedienungen sowie Griffschalen für den Steuerknüppel bei.


Details

Details T.16000M FCS Flightstick

 

Wir beginnen mit dem Herzstück des HOTAS, dem T.16000M FCS Flightstick. Dieser verfügt über insgesamt 16 Tasten, einen Schieberegler und einem Point of View (POV) Kopfschalter. 12 dieser Tasten befinden sich jeweils seitlich an der Basis, wohingegen die anderen vier sich auf dem Stick selbst befinden. Der Schieberegler ist auf dem hinteren Teil der Basis untergebracht. Über zwei Schrauben lässt sich die Auflage im unteren Bereich des Sticks drehen. Zudem können die beiden Griffschalen etwas weiter oben ausgetauscht werden. Die entsprechenden Griffstücke zum Austausch befinden sich im Lieferumfang. Mit diesen Umbauten eignet sich der Stick schließlich auch für Linkshänder.


 

Der Schieberegler auf der Basis ist mit einer Skala ausgestattet. Die Tasten verfügen über fühlbare Markierungen, sodass der Nutzer die Tasten blind bedienen kann. An der Stelle, an der der Stick in der Basis mündet, ist ein orangefarbener Akzent zu finden, der später im Betrieb beleuchtet wird. Der T.16000M FCS Flightstick verfügt über vier Achsen und nutzt die H.E.A.R.T. (HallEffectAccuRate) Technologie mit einer 16-Bit Auflösung, was für eine hohe Präzision sorgen soll. Im Inneren der Basis sorgt eine Feder mit einem Durchmesser von 2,8 mm für eine gewisse Vorspannung, das soll dem Nutzer eine feinfühligere Bedienung ermöglichen. Zudem lässt sich der etwas nach links und rechts drehen um beispielsweise das Drehruder zu bedienen.


 

Die Basis ist so gewichtet, dass sie stabil stehen kann. Für einen sicheren Halt sorgen insgesamt acht Füße aus schwarzen Gummi. An der Unterseite befindet sich zudem ein Schalter mit dem der Nutzer zwischen links- und rechtshändiger Bedienung umschalten kann. Hinten geht ein 180 cm langes Kabel ab und endet in einem USB Typ-A Stecker.


Details TWCS Throttle

 

 

Der TWCS Throttle beziehungsweise Schubregler ist sehr stabil gebaut und liegt gut und rutschsicher auf dem Tisch. Die Nutzung der linken Hand am Schubregler erhöht die Gefechtsgeschwindigkeit und so können über die vielen Tasten noch viele weitere Funktionen genutzt werden. Er ist mit der S.M.A.R.T* (Sliding Motion Advanced Rail Tracks) Technologie ausgestattet und verfügt über fünf (+ drei) Achsen, vierzehn Tasten und einen Acht-Wege Point of View Kopfschalter.


 

Auch der Schubregler verfügt über ein 180 cm langes Anschlusskabel mit USB Typ-A Stecker. Zudem ist hier ein Anschluss vorhanden um die T.Flight Ruderpedale anzuschließen. Für einen rutschsicheren Stand sorgen vier große Gummifüße.

Neben dem uns vorliegenden Set gibt es noch ein Set in dem sich auch die Ruderpedale befinden. Wer sich allerdings erst einmal nur für den Steuerknüppel interessiert kann auch jedes Teil einzeln hinzukaufen, was allerdings in der Anschaffung teurer ist.


Praxis

Testsystem

Testsystem  
Prozessor
Prozessorkühler
Intel Core i9-7900X
Riotoro Bifrost 240
Mainboard ASUS ROG STRIX X299-E GAMING
Arbeitsspeicher 4x 4 GB G.SKILL Ripjaws V -3.200 MHz – DDR4 RAM
Laufwerke ADATA XPG GAMMIX S11 Pro M.2 SSD – 512 GB
Toshiba P300 – 3,5″ HDD – 2 TB
Toshiba P300 – 3.5″ HDD – 1 TB
Grafikkarte ASUS ROG STRIX RTX2070 Gaming OC
Netzteil Antec Edge 750 Watt



Einrichtung

 

Windows 10 erkennt das Thrustmaster T.16000M FCS HOTAS automatisch und installiert binnen kurzer Zeit die notwendigen Treiber selbstständig. Anschließend finden wir beides Geräte unter der Windows Einstellung von Game Controllern. Hier werden beide Geräte aufgelistet und nun können wir die Geräte testen und einstellen.


 

 

Zuerst schauen wir uns die Einstellungen des Steuerknüppels an. Neben einer Abbildung finden wir den Modellnamen und die Information in welcher Einstellung das Gerät betrieben wird. Die Auswahl ist hier ausgegraut, da die Einstellung an der Unterseite des Steuerknüppels erfolgt. Hier können wir nun prüfen ob alle Bewegungen so verlaufen wie sie sollten und auch ob die Tasten auf unsere Eingabe reagieren.


 

 

Beim Schubregler finden wir dasselbe Bild vor, nur sind hier mehr Funktionen vorhanden. Drei der angezeigten Steuerungsmöglichkeiten sind übrigens nur verfügbar, wenn die Ruderpedale angeschlossen sind, nämlich: Left Toe Brake, Right Toe Brake und Antenna.


Praktischer Einsatz

 

Der Thrustmaster T.16000M FCS HOTAS bieten sich vor allem in Games an, wo es um das Fliegen geht. Daher starten klassisch wir mit Microsoft Flight Simulator X. Hier machen sich die beiden Eingabegeräte sehr gut, so lässt sich vom Ultraleichtflugzeug über kleinere Propeller- und Düsenjetmaschinen bis hin zu großen Jumbojets alles sehr vorbildlich steuern. Zwar mag ein solcher Schubregler nicht unbedingt an Bord kleinerer Flugzeuge zu finden sein, aber es macht einfach Spaß und es kommt ein richtiges Feeling auf. Wir gewöhnen uns schnell an die Steuerung, sodass wir es nach einer Zeit auch mit einer VR Brille versuchen. Das Ergebnis kommt der Realität schon recht nahe.




Als nächstes spielen wir ein paar Runden World of War Planes, hier wird allerdings nur der Steuerknüppel, aber nicht der Schubregler erkannt. So konfigurieren wir uns den Stick in den Einstellungen, wobei wir den Schieberegler an der Basis auch zur Schubkontrolle nutzen können. Bisher spielten wir das Spiel überwiegend mit Maus und Tastatur. Das Fliegen mit dem T.16000M FCS Flightstick vereinfachte das Spiel allerdings erheblich, sodass wir deutlich mehr Abschüsse erzielen als zuvor.


Fazit

Für angehende Flieger oder die, die es schon sind, stellt das Thrustmaster T.16000M HOTAS eine gute Möglichkeit in Flugsimulationen beziehungsweise generell in Games mit „Fluggeräten“. Allerdings nehmen Steuerknüppel und Schubregler viel Platz auf dem Schreibtisch ein, das muss beim Kauf bedacht werden. Das Steuerungssystem ist intuitiv zu bedienen, bietet eine angenehme Präzision, kann mittels Thrustmaster-Software T.A.R.G.E.T. komplett den Wünschen nach angepasst werden und ist mit rund 119 Euro (mit Flight Pack)  außerdem so preiswert, dass damit auch Joystick-Neulinge bedenkenlos zugreifen können. Wir vergeben 9 von 10 Punkten und unsere Empfehlung.

Pro:
+ Verarbeitung
+ Design
+ Stabiler Stand
+ Viele Tasten
+ Viele Einstellungen möglich
+ Präzise Umsetzung

Kontra:
– Zwei USB Anschlüsse notwendig
– Nimmt viel Platz ein

 

Wertung: 8,9/10

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